3. OnyxCeph³™-Anwendertreffen 2025!
Am 17. Mai trafen sich rund 80 Teilnehmer – darunter kieferorthopädische Behandler, Labor- und Technikkräfte sowie Helferinnen – im Hotel Clayton in Düsseldorf zum Anwendertreffen von OnyxCeph³™-Nutzern. Mitorganisator Christian Url musste leider kurzfristig absagen, sodass seine Anwesenheit uns besonders gefehlt hat.
Sechs Expertinnen und Experten präsentierten an diesem Tag praxisrelevante und wissenschaftlich fundierte Vorträge – von der indirekten Klebetechnik über CAD-gestützte Planungsworkflows bis hin zur orthognathen Chirurgie. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, in der einer der Geschäftsführer, Dr. Tom Kühnert, gemeinsam mit zwei weiteren Moderatoren direkt mit den Anwendern die jüngsten Software-Updates diskutierte. Die herzliche Atmosphäre und der intensive fachliche Austausch prägten die Veranstaltung von Anfang bis Ende.

Den Auftakt machte Dr. Hendrik Fischbach mit einem tiefgehenden Einblick in die indirekte Klebetechnik. Er erläuterte, wie er in OnyxCeph digitale Set-up-Pläne erstellt und diese anschließend über individuell gefertigte Übertragungstrays auf die Zahnreihe überträgt. Dabei brachte er wertvolle Hinweise zur Tray-Optimierung und zur Vermeidung von Klebefehlern ein. Insbesondere hob er hervor, dass die indirekte Klebetechnik nicht nur die Klebequalität erhöht, sondern dank standardisierter Prozesse auch die Behandlungsdauer pro Patient deutlich verkürzt.


Im Anschluss entführte uns Dr. Florian Meereis in die Welt des parametrischen CAD. Anhand von Fallbeispielen zeigte er, wie er in Fusion 360 und DesignSpark Mechanical modelliert, parametrisch anpasst und die finalen Geometriedaten in OnyxCeph importiert. Er ging dabei auf typische Stolperfallen ein – etwa unzureichende Dateivorbereitung oder falsche Export-Einstellungen – und erläuterte, wie man sie vermeidet, um eine reibungslose Weiterverarbeitung bis zum 3D-Druck zu garantieren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause folgte ein kombiniertes Praxis- und Theorieformat zur CMD-Diagnostik. Physiotherapeut Kai Kranzusch begann mit einer Übersicht zur craniomandibulären Dysfunktion und ihrem Einfluss auf das muskuloskelettale System. Mit einer einfachen Selbstwahrnehmungsübung sensibilisierte er für muskuläre Dysbalancen rund um das Kiefergelenk.
Dr. Sachin Chhatwani machte den Übergang in die Praxis: Er demonstrierte, wie er Axiografiedaten in OnyxCeph³™ importiert, auswertet und darauf basierend eine individuell angepasste CMD-Aufbissschiene plant. Sein Workflow zeigte präzise, wie digitale Diagnostik und Schienenprothetik ineinandergreifen.



Nach dem Mittagessen stellte Dr. Franziska Lang von der RWTH Aachen ihre Forschungsarbeiten zu wissenschaftlichen Auswertungen mit OnyxCeph³™ vor. Im Fokus standen neu entwickelte Analyse-Module zur automatisierten KIG-Beurteilung und prognostische Modelle, die künftig auch Anwendern außerhalb der Forschungseinrichtung zur Verfügung stehen sollen. Ihre Pionierarbeit legt den Grundstein für standardisierte, objektive Messmethoden in der kieferorthopädischen Behandlung.
Den krönenden Abschluss der Fachvorträge bildete Prof. Dr. Friedrich Krey mit seinem Beitrag zur orthognathen Chirurgie. Er erläuterte detailliert, wie man DVT- und CT-Datensätze in OnyxCeph³™ aufbereitet, ein Virtual Treatment Objective (VTO) durchführt und im SIM-Modul eine virtuelle OP-Planung erstellt. Anschließend wird auf Basis dieser Planung ein passgenauer Operationssplint designt, der die intraoperative Umsetzung der Zielposition garantiert.

Nach jedem Vortrag gab es ausführlich Zeit für Fragen und Diskussionen – sei es zur optimalen Klebestrategie, zu CAD-Parametern oder zum Schienen-Workflow. Im letzten Diskussionspanel standen Dr. Tom Kühnert und zwei weitere Moderatoren auf der Bühne, um mit den Anwendern direkt über die neuesten Features von OnyxCeph³™ zu debattieren. Die lebhafte Gesprächsatmosphäre zeigte, wie wichtig der direkte Draht zwischen Entwicklungsteam und Praxisanwendern ist.

Den Tag ließen wir in einer traditionellen Düsseldorfer Brauerei ausklingen. Bei Altbier und Gegrilltem nutzten viele die Gelegenheit, sich weiter auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und auch informell mit den Entwicklern ins Gespräch zu kommen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Referenten!
Das Anwendertreffen in Düsseldorf war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg: fachlich hochkarätig, praxisnah und von der kollegialen Stimmung geprägt. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal und den weiteren intensiven Austausch!